Gas

Information

1. Die Gasquellen

Die öffentliche Gasversorgung wird in der Hauptsache durch Erdgas gedeckt und in nur sehr geringem Umfang durch Kokereigas oder Biogas.

Die Entstehung von Erdgas hat bereits vor mehreren Hundert Millionen Jahren begonnen. Durch Bohrungen in Tiefen von bis zu 8000 m wird nach Erdöl und -gas gesucht. Hat man eine Quelle gefunden, werden Öl und Gas gefördert, aufbereitet und zu den Bestimmungsorten transportiert.

Durch das Erhitzen von Steinkohle unter Luftabschluss wird Koks erzeugt. Als Nebenprodukt unter anderen entsteht das Kokereigas. Das gereinigte Gas wird komprimiert und an das öffentliche Netz abgegeben.

Propan oder Butan zählen zu den Flüssiggasen und fallen bei der Erdgas- und Erdölgewinnung und in Raffinerien als Nebenprodukte an. Flüssiggas wird in flüssigem Zustand transportiert und gelagert und erst unmittelbar vor dem Verbrauch in gasförmigen Zustand gebracht. Die Lagerung erfolgt in Tanks.

Biogas wird aus pflanzlichen und tierischen Abfällen (Mist, Dung) gewonnen, welche in speziellen Anlagen sog. Faulgase entwickeln. Diese Gase sind auch in Mülldeponien und Kläranlagen zu gewinnen und als Brenngas verwertbar. Diese Art der Energiegewinnung hat jedoch hauptsächlich in Entwicklungsländern Anwendung gefunden.

Übrigens:

Viele Gase sind im Ausgangszustand geruchsfrei. Aus Sicherheitsgründen wird von den Versorgungsunternehmen ein geruchsintensiver Stoff beigemischt, durch den unverbraucht austretende Gase leicht zu bemerken sind.

2. Transport, Verteilung, Speicherung

Nur in den seltensten Fällen liegen Gasquelle und -verbraucher in unmittelbarer Nachbarschaft. Der Transport des Gases erfolgt zumeist unter hohem Druck in über- oder unterirdischen Stahlrohrleitungen. Aus überseeischen Gebieten wird das Erdgas in verflüssigtem Zustand zu den Verbrauchern gebracht. Um bei Ausfall einer Quelle oder sprunghaftem Anstieg des Bedarfs die Nachfrage decken zu können, müssen bestimmte Mengen auf Vorrat gehalten werden. Diese Reservehaltung erfolgt in unterirdischen Erdgasspeichern. Die Verteilung an die Endverbraucher erfolgt durch die Stadtwerke. Mit ca. 30 % sind die privaten Haushalte die größte Abnehmergruppe, gefolgt von Gewerbe und Industrie.

3. Energieversorgung privater Haushalte

Die Versorgung eines Gebäudes mit Erdgas erfolgt über den Hausanschluss, welcher in Hausanschlussräumen (zumeist in Keller oder Dachgeschoss) gelegen ist. Bei der Erdgasversorgung führt die Versorgungsleitung unter der Erdoberfläche auf das Grundstück. Von dieser Versorgungsleitung zweigt eine Hausanschlussleitung ab, welche durch die Außenwand in das Gebäudeinnere führt. Durch ein leicht zugängliches Hauptabsperrventil gesichert, wird das Gas im Hausanschlussraum über weitere Leitungen im Haus verteilt. Mittels eines Gaszählers wird der Verbrauch abgerechnet (EichO, Anhang B d. §§ 12 und 14). Bei der Versorgung durch Flüssiggas lagert das Gas in Tanks auf dem Grundstück oder innerhalb des Gebäudes. Hierbei sind besondere Sicherheitsvorschriften zu beachten.

4. Erdgas und Umweltschutz

Erdgas ist nach Erkenntnissen u.a. des Umweltbundesamtes der emissionsärmste und umweltschonendste Brennstoff. Es strömt durch unterirdische Leitungen und belastet somit weder Straßen noch Schienen durch Transporte. Es besteht keine Verschmutzungsgefahr für Boden und Gewässer - Erdgas ist ungiftig -, Abfallstoffe fallen nicht an. Erdgas verbrennt schadstoffarm, ohne Rußbildung und vollständig. Dies ist ein positiver Beitrag zur Luftqualität in Ballungs- oder Industriegebieten.