Außenputz

Information

Der Außenputz wird auch heute noch gerne zur Gestaltung von Fassaden ausgewählt. Dabei unterscheidet man zwischen verschiedenen Putzweisen. Zunächst ist festzustellen, ob ein Außenputz eine rein dekorative Aufgabe zu erfüllen hat, ob er nur zur Vorbereitung eines tragenden Untergrundes für weitere Beschichtungen dient oder ob er schützende und damit bauphysikalische Anforderungen zu erfüllen hat.

Jedenfalls sollten Außenwänden nur mit Putz bekleidet werden, der das Regenwasser gut ableitet und durch Staub und sonstige Ablagerungen nicht so schnell verschmutzt. Auch spielen für die Auswahl des richtigen Putzes Beanspruchungsart und Beschaffenheit eine wichtige Rolle. Diese ergeben sich zudem aus der Lage, der Höhe und dem Standort eines Gebäudes.

Dabei müssen die an den Putz gestellten Anforderungen vom Gesamtsystem, das heißt von allen Schichten einer Wand, erfüllt werden. Jede Putzart muss Anforderungen an die Haftung, ein gleichmäßiges Gefüge, an das Brandverhalten, die Festigkeit und die Wasserdampfdurchlässigkeit erfüllen. Mineralisch gebundener Putz erfüllt erfahrungsgemäß diese Anforderungen. Bei Kunstharzputz ist bezüglich seiner Wasserdampfdurchlässigkeit vom Hersteller ein Nachweis zu führen.

Des Weiteren gibt es Außenputz der zusätzliche Anforderungen erfüllen muss. Ein witterungsbeständiges Putzsystem muss dem Wechsel von Wind und Regen, Sonnenschein und Frost standhalten können, ohne dass der Putz Schaden nimmt. Ein schlagregenbeständiges Putzsystem wird nach seiner Beanspruchung, die nach klimatischen Bedingungen, der örtlichen Lage und der Höhe eines Gebäudes beurteilt wird, ausgewählt. Dabei unterscheidet man in drei Beanspruchungsgruppen.

- Beanspruchungsgruppe 1: Geringer Schlagregen, keine Anforderung an den Regenschutz

- Beanspruchungsgruppe 2: Mittlerer Schlagregen, wasserhemmender Außenputz

- Beanspruchungsgruppe 3: Starker Schlagregen, Wasser abweisender Außenputz

Kellerwandaußenputz als Träger von Beschichtungen, z. B. als Träger von Abdichtungen gegen Feuchtigkeit, muss wiederum besondere Anforderungen an die Mindestdruckfestigkeit erfüllen.

Außensockelputz muss ausreichend fest und widerstandsfähig gegen die Einwirkung von Feuchtigkeit und Frost sein.

Im Zuge der Verbesserung des baulichen Wärmeschutzes werden heutzutage verstärkt wärmedämmende und damit leichte und poröse Außenwandbaustoffe eingesetzt. Diese leichten Wandbaustoffe benötigen einen Leichtputz als Außenputz.

Während früher der Putzmörtel auf der Baustelle selbst zusammengemengt und aufbereitet wurde, gibt es heute den so genannten Edelputz. Unter Edelputz versteht man Putzmörtel, die werkmäßig hergestellt werden. Sie ergeben einen witterungsbeständigen, dehnungsfähigen, Wasser abweisenden und doch gleichzeitig wasserdampfdurchlässigen Außenputz. Zugesetzte Farbstoffe sind licht- und wetterbeständig. Dadurch ergeben sich gleichmäßige und relativ unempfindliche Flächen.

1. Putzausführung

Außenputz darf nicht aufgebracht werden, wenn Nachtfröste zu erwarten sind oder wenn die zu putzenden Flächen von Regen getroffen werden können. Starker Schlagregen kann die Putzoberfläche beschädigen. Auch zu starke Sonneneinstrahlung wirkt sich negativ aus. Putzaufbau

Eine Putzlage ist eine in einem Arbeitsgang ausgeführte Putzschicht. Dabei gibt es einlagige und mehrlagige Putzarten. Unterputz nennt man die unteren Lagen, mit Oberputz bezeichnet man die oberste Lage. Die Putzdicke beträgt im Mittel bei Außenflächen 20 mm. Einlagiger Außenputz muss eine Mindestdicke vom 10-15 mm haben.

3. Putzgrund

Der Putzgrund ist das zu putzende Bauteil. Dabei handelt es sich um Wand- oder Deckenflächen, die maßgerecht sein müssen, sodass der Putz gleichmäßig aufgetragen werden kann. Wenn die Beschaffenheit des Untergrundes erhebliche Unebenheiten aufweist, so müssen diese vor dem Beginn des putzens ausgeglichen werden. Zudem muss ein guter Putzgrund sauber, staub- und frostfrei sein. Die Notwendigkeit einer Putzgrundvorbereitung ergibt sich aus der Beschaffenheit des Putzgrundes. Dabei kommen folgende Maßnahmen zum Einsatz:

- Entfernung von Verunreinigungen

- Glatten Putzgrund aufrauen oder mit Haftanstrich beschichten

- Spritzbewurf aufbringen, z. B. bei Beton als Putzgrund

- Alte Anstriche entfernen

4. Risse im Putz

Sowohl konstruktive Fehler als auch nicht behandelte, schlechte Putzgründe führen zu Rissen im Putz. Diese können baugrundbedingt sein, dass heißt z. B. durch unterschiedliche Setzungen des Gebäudes oder konstruktionsbedingt durch Längen- und Formveränderungen auf Grund von Temperaturschwankungen. Risse können putzgrundbedingt durch Formveränderungen unter thermischen Einflüssen auftreten oder aber der Putz weist Risse auf, die durch die falsche Zusammensetzung oder die falsche Verarbeitung des Putzmörtels entstehen.

5. Putzbewehrung

Putzbewehrungen sind Einlagen im Putz z. B. in Form von Glasgittergeweben und dienen zur Verbesserung der Zugfestigkeit des Putzes, sodass die Gefahr der Rissbildung vermindert wird.

6. Putzträger

Putzträger verbessern das Haften des Putzes oder sie dienen dazu, eine vom tragenden Untergrund unabhängige Putzkonstruktion zu ermöglichen. Hierfür verwendet man z. B. metallische Putzträger, Holzwolle-Leichtbauplatten oder Gipskartonputzträgerplatten.

7. Putzsysteme

Ein Putzsystem muss die an einen Putz gestellten Anforderungen in seiner Gesamtheit erfüllen. Die Eigenschaften der verschiedenen Putzlagen eines Systems müssen aufeinander abgestimmt sein.