Abdichtungen auf die probe gestellt
Anwendung für Bodenfeuchte und nichtdrückendem Wasser.
Erfahrungsbericht mit Abdichtung der Kelleraußenwände gegen Erdreich.
1- Allgemein
2- Warum falsche Anwendung?
3- Produkt Anwendung gemäß Hinweisen der Hersteller.
4- Wie flexibel ist das "hochflexibel", wirklich
5- Grund der Untersuchung
1) Allgemein
Nicht auf eigenes Risiko, die Kelleraußenwände abdichten!
Richtig ist deswegen zuerst die Eigenschaften des Abdichtungsmaterials selbst zu überprüfen oder überprüfen lassen und nicht auf die Versprechen des Herstellers oder Verkäufers zu vertrauen. Durch unsere Erfahrungen sind wir davon überzeugt, dass nicht unbedingt der Preis über die Qualität des Materials aussagt um eine fachgerechte Abdichtungen herzustellen.
Die meisten Produkthersteller versuchen das Abdichtungsmaterial mit überzeugenden Stichworten wie "hochflexibel“ oder „rissüberbrückend" zu bewerben um einen besseren Verkauf zu erzielen. Meistens ist es so, dass sobald Undichtigkeiten, in den Kelleraußenwänden festgestellt werden, die Verkäufer und/oder Hersteller sich auf mangelhafte Ausführung berufen. Auch ohne örtliche Überprüfung oder Fachkenntnisse über die Anwendung, führt der Verkäufer also die Mangelanzeige auf falschen Anwendung zurück. Somit wird zuerst versucht ohne jegliche Verantwortung, die Kostenübernahme zu vermeiden, obwohl das angewendete Material vom den empfohlen und geliefert wurde.
Warum ist das so?
• Das Material lagert bereits sehr lange und muss verbraucht werden, oder
• an dem Produkte hat der Verkäufer höhere Gewinnmargen
Nicht ohne Grund ergänzt der Hersteller, je nach Ankündigung von Mängelanzeige, die Auftragungsvorgehen- und Hinweise entsprechend > "Bei der Verarbeitung sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten".
2) Warum falsche Anwendung?
Gesucht wird eine Abdichtung als Dickbeschichtung für die Kellerhauswände gegen Erdreich, mit nicht drückendem Wasser.
Laut Hersteller wird bei der Anwendung des Abdichtungsmaterials wie folgt hingewiesen:
W1-E mit faserarmierter Dickbeschichtung nach DIN 18533 geeignet und geprüft nach DIN EN 15814
• Reinigung der Kelleraußenwände
• Hohlkeller mit Zementmörtel und mit Zementschlemme streichen
• Voranstrich / Grundierung
• Abdichtung ca. 3mm, gespachtelt mit Glättscheibe
Hinweis1: In der Regel sind die Kosten für die Abdichtung mit ca. 42,00€ / qm für 100qm=4.200€ + MwSt. zu rechnen.
Sind die Kelleraußenwände nicht dicht, dann ist das Material nicht nach Empfehlung des Herstellers bearbeitet worden. "Sagt der Lieferant"
Deswegen haben wir nachfolgende Abdichtung gemäß Hinweisen des Herstellers überprüft.
W1-E mit Polystyrol gefüllt, ist "flexibel", rissüberbrückend. Gemäß EN 15814
• Reinigung der Kelleraußenwände
• Hohlkeller mit Zementmörtel und mit Zementschlemme streichen
• Voranstrich / Grundierung
• Abdichtung ca. 3mm + Gewebe! + 3mm, gespachtelt mit Glättscheibe
Hinweis2: In der Regel sind die Kosten der Abdichtung ca. 74,00€/qm für 100qm = 7.400€
Überprüft haben wir den Unterschied zwischen den beimischung von Faser- oder Polystyrol im Bitummen.
1- Bitumen-Dickbeschichtung 2K, "hochflexibel", rissüberbrückend, ist eine zweikomponentige faserarmierte Bitumenmasse, zur Abdichtung von erdberührten Bauwerken und Bauteilen gegen Bodenfeuchte, nicht drückendem Wasser und aufstauendes Sickerwasser "geprüft nach" DIN EN 15814.
2- Bitumen- Dickbeschichtung 2K, "hochflexibel", rissüberbrückend, ist eine zweikomponentige schrumpfarme Bitumenmasse, bestehend aus Polystyrol, kunststoffmodifizierter Bitumenemulsion und Pulverkomponente, "gemäß" EN 15814.
3) Produkt Anwendung gemäß Hinweisen des Herstellers (Polystyrolhaltig).
Wassereinwirkungsklasse W1-E: Bodenfeuchte und nicht drückendes Wasser.
Nach Trocknung des Voranstriches ist in mindestens zwei Arbeitsgängen aufzubringen. Die Aufträge können frisch in frisch erfolgen. Die Abdichtung muss eine zusammenhängende Schicht ergeben, die auf dem Untergrund haftet. Die Mindesttrockenschichtdicke beträgt 3 mm, hierfür ist eine Nassschichtdicke von mindestens 4 mm zuzüglich des Schichtdickenzuschlags erforderlich
4) Wie flexibel ist das "hochflexibel" wirklich?
Auf eine Dämmplatte an die Abstellung der Betondecke haben wir zu erst die Bitumen Nr.2, 2x aufgetragen ohne Armierung mit einer Trockenzeit von ca. 60 Tagen aufeinander aufgetragen.
Fazit:
Die Variante Nr. 1 entspricht den Anforderungen. Ohne Gewebe oder sonstigen Zusatzarmierungen hält das Produckte was es verspricht.
Begutachtung des Materials nach der Untersuchung
Abdichtung gegen Erdfeuchte nicht Druckendes Wasser | Bitumen 2k- Nr.1 | Bitumen 2k- Nr.2 |
a) Voranstrich erforderlich b) Dicke bei der Auftragung Ausgeführt ca. c) Arbeitsgänge der Auftragung d) Dicke nach Trockenschicht gemessen e) Armierungsgewebe erforderlich f) Schrumpfung festgestellt |
ja 1x 3 mm 1x mindeste 2,5 mm Nein ca. 15% |
ja 2x 2,5 mm 2x mindesten 3,0 mm Ja ca. 45% |
Feststellung: Das Material Nr. 2, besteht aus einem sehr geringen Anteil von Bitumen -Dichtungsmittel.
Mehr als 50% der volumen, ist Polystyrol.
Damit können die Hersteller des Produktes mit den anderen Produkten konkurrieren und somit hohe Gewinne erzielen.
Bei der Anwendung ist ein 2-facher Materialverbrauch erforderlich. Die erste Schicht 3 mm, Gewebe und weitere 3 mm für die zweite Schicht. Nach der Trocknungszeit bleiben auf der Kellerwand < 3,5mm inklusive Gewebe.
5) Grund der Untersuchung
Leider hat uns wieder der Baustoffhandel eine nicht erwünschte Abdichtung (Variante Nr.2), auf die Baustelle geliefert welche unsere Mitarbeiter ohne vorherige Prüfung verwendet haben. Das Material hat hier wieder versagt. Nach der Reklamation sagt uns der Lieferant ganz spontan, dass wir das Material nicht wie der Hersteller vorschreibt verwendet haben. Hier bleibt der Unternehmer wieder auf den Sanierungskosten sitzen, weil die Umstände, Kosten für die Begutachtung und damit verbundenen Nebenleistungen und Bauzeitverzögerung höhe sind als die Sanierungskosten sind.
Seit über 30 Jahren haben wir zahlreiche Kellerabdichtung durchgeführt. Bei allen Bitumenabdichtungen denen Polystyrol beigemischt wurde, mussten wir den Keller teilweise wieder aufgraben um die Undichtigkeit an den Kelleraußenwänden zu sanieren. Trotzdem wird uns das Material jedes Mal wieder empfohlen und in diesem Fahl unerwünscht geliefert. Bitumen mit beigemischtem Polystyrol ist uns bereits seit 1985 bekannt.
Herstellergemäß wird bestätigt, dass das Material "gemäß" EN 15814 ist. Was eigentlich falsch sei. Geprüft oder von der DIN 15814 zugelassen ist dieses nicht, sondern nur das Produkt mit Bitumen oder mit „faserarmierte Dickbeschichtung“.
Untersucht durch Baufach-Meister: Luis D.Joao.