Gasbeton

Information

1. Vorzüge des Gasbetons

- Hohe Festigkeit

- Hohe Maßhaltigkeit und Kantenschärfe

- Gute Wärmedämmeigenschaften

2. Nachteile des Gasbetons

Nachteilig wirkt sich hingegen seine relativ geringe Dichte in Bezug auf die Schalldämm-Eigenschaften aus. Eine einschalige Wohnungstrennwand aus Gasbeton (die üblichen Abmessungen vorausgesetzt) kann die Anforderungen eines erhöhten Schallschutzes nicht erfüllen. Als unverkleidetes Außenbauteil ist Gasbeton wegen seiner Porigkeit nicht geeignet. Außenwände müssen immer mit einer Putzschicht oder einer anderen Haut versehen werden, die den Wetterschutz bildet.

3. Rohstoff und Herstellung

Gasbetonsteine werden aus Quarz- oder Natursand, sowie Kalk oder Zement und Wasser hergestellt. Der Zuschlag (Sand) wird in einem bestimmten Verhältnis mit dem Bindemittel (Kalk oder Zement) und Wasser gemischt. Diesem Mörtelbrei werden gasbildende Treibmittel zugegeben; in der Regel Aluminiumpulver. Aber auch Wasserstoffperoxid oder Kalziumkarbid. Danach wird das Gemisch in große Formen gegossen, wo das Aluminium mit dem Kalk reagiert. Der dabei enstehende Wasserstoff erzeugt Poren von ca. 2-3 mm Durchmesser. Die vorgehärtete Masse wird zu Plansteinen, Platten o. ä. geschnitten und in so genannten Autoklaven gehärtet.

Anmerkung zu dem Begriff Gasbeton:

Da das Wort Gas in Bezug auf Baustoffe negativ besetzt ist - man denkt an das Ausgasen irgendeines Stoffes - wird Gasbeton heute in der Regel als Porenbeton bezeichnet.

4. Produkte aus Porenbeton

Es werden Block- oder Plansteine produziert. Blocksteine werden in Mörtel gesetzt während Plansteine mit einem Mörtelkleber geklebt werden. Die Festigkeit von Wänden aus Plansteinen ist (bei gleicher Steinfestigkeit) höher als die "herkömmlich" gemauerter Wände. Bei Wänden mit einer Lagerfuge aus Mörtel kann der Mörtel (bildlich gesprochen) seitlich aus der Fuge herausquetschen, dabei zieht er aufgrund der Reibung an den Steinen. Dies führt zu so genannten Querzugspannungen, die den Stein zerreißen und damit Schaden an der Wand verursachen. Andere Produkte sind Decken- oder Wandelemente oder raumhohe Wandbauplatten für nichttragende Wände.

5. Verwendung und Einsatz

Obwohl die Hersteller propagieren, dass sie Produkte für jedweden Einsatz in einem Gebäude anbieten, muss man festhalten, dass sich eben nicht jedes Produkt eignet, oder doch höchstens mit Einschränkungen. So wird man in der Regel Kombinationen aus verschiedenen Materialien antreffen. Im Wohnungsbau werden die Vorteile des Porenbetons als hochwärmedämmendes Außenbauteil genutzt. Während die Innen- wände in der Regel aus den (zumindest bis vor kurzem) billigeren Kalksandsteinen erstellt wurden. Im Industriebau findet man häufig Wandbauplatten als raumabschliessende Elemente. Deckenplatten haben sich dagegen nicht so stark durchgesetzt. Dies liegt wohl an der geringeren Tragfähigkeit (verglichen mit einer Stahlbetondecke gleicher Dicke) und der wegen der geringen Rohdichte schlechteren Schalldämmeigenschaften. Allerdings besitzen sie da, wo es auf die Reduzierung der Lasten ankommt aufgrund ihres geringen Eigengewichts enorme Vorteile. So etwa bei Umbauten, Aufstockungen von Gebäuden oder bei der Altbausanierung.