Dachdeckung

Die Dachhaut hat hauptsächlich die Aufgabe, die von oben auf das Gebäude einwirkende abzuhalten. Wegen ihrer Lage ist die Dachhaut äußeren Einwirkungen besonders ausgesetzt. Schneelast, Hagel und Spannungen aus Temperaturdifferenzen dürfen nicht zum Bruch oder zur dauernden Verformung der Dachhaut führen. Damit bei Eisbildung keine Absprengungen entstehen, müssen die Deckwerkstoffe frostbeständig sein. Durch Wind entstehen neben Staudruck auch Sogkräfte, welche die Dachhaut abheben können. Besonders die leichten Deckwerkstoffe müssen daher ausreichend gesichert werden. Die Befestigung der Dachdeckung darf jedoch nicht so starr sein, dass bei Wärmedehnungen sowie bei Bewegungen durch Schwinden des Dachtragwerks übermäßige Spannungen in der Dachhaut entstehen. Rauch- und Abgase können in Verbindung mit der Luftfeuchtigkeit und den Niederschlägen zersetzend auf die Dachhaut wirken.

Die Art der Dachdeckung und die Verwendung der verschiedenen Deckwerkstoffe sind weitgehend von der Dachneigung abhängig. Je geringer die Neigung eines Daches ist desto größere Anforderungen müssen an die Deckwerkstoffe und deren Fugendichte gestellt werden. Deshalb können Deckwerkstoffe nur von einer jeweils festgelegten Mindestneigung an verwendet werden, bei der sich die Deckung in der Praxis als regensicher erwiesen hat. Diese Mindestdachneigung verschiedener Dachdeckungen wird als Regeldachneigung bezeichnet.


Dachziegel

Dachziegel sind grobkeramische Deckwerkstoffe aus gebranntem Ton. Sie werden nach der Art der Herstellung in Strangdachziegel und Pressdachziegel unterteilt Außerdem unterscheidet man sie nach ihrer Form, den Abmessungen, der Falzausbildung und dem Uberdeckungsbereich. Die Farbe wird beim Brennen erzeugt. Es werden beispielsweise naturfarbene, durchgehend gefärbte, engobierte oder glasierte Ziegel hergestellt Strangdachziegel werden ähnlich den Mauerziegeln auf Strangpressen hergestellt.

Strangdachziegel werden ähnlich den Mauerziegeln auf Strangpressen hergestellt. Dazu zählen Ziegel ohne Falz wie 1-lohlpfannen und Biberschwanzziegel sowie die seitlich verfalzten Strangfalzziegel.

 

Pressdachziegel werden auf Stempelpressen hergestellt. Man unterscheidet beispielsweise Flach- dachziegel (Flachdachpfannen), Falzziegel und Doppelmuldenfalzziegel, Reformziegel (Reformpfannen) und Krempziegel. Verschiebeziegel sind Pressdachziegel, deren Kopf- und Fußverfalzung eine Höhenverschiebbarkeit von mindestens 3cm ermöglicht. Mit diesen Ziegeln kann man bei einer Neueindeckung das Deckmaß dem vorhandenen Lattenabstand anpassen. Formziegel sind Sonderziegel, die zum Beispiel als First-, Ortgang- oder Lüftungsziegel die jeweiligen Flächenziegel ergänzen.

Dachstein

Dachsteine bestehen aus Ouarzsand und Portlandzement. Durch Zugabe von Farbpigmenten auf Eisenoxidbasis erreicht man verschiedene Farben wie beispielsweise Braun und Ziegelrot. Die Oberfläche ist meist glatt, kann aber auch rau (granuliert) sein.

Geneigte Dächer müssen nach den Fachregeln für Dachdeckungen regensicher hergestellt werden. Dazu werden meist schuppenartige Deckwerkstoffe wie beispielsweise Dachziegel, aber auch profilierte Tafeln, vertalzte Bleche und Dachbahnen verwendet.

Dachsteine werden hauptsächlich mit halbkreisförmigem Mitteiwulst, mit symmetrischer oder asymmetrischer Welle (5-Profil) sowie zickzackförmig gefaltet und als ebene Dachsteine hergestellt (Bild 1). Sie haben eine Seitenverfalzung mit einem Wasser- und einem Deckfalz sowie eine mehrfache Fußverrippung. Es werden aber auch Dachsteine ohne Verfalzung in Biberform hergestellt (Bild 1). Wie die Dachziegel werden auch Dachsteine durch ein umfassendes Programm an Formsteinen und Systembauteilen, z.B. für Lüftung, Befestigung, Begehung und Schneesicherung ergänzt (Bild 2).

Deckung mit Dachziegeln und Dachsteinen

Dachziegel unterteilt man nach der Ausbildung der Höhen- und Seitenüberdeckung in Falzziegel und unverfalzte Ziegel. Falzziegel können entweder mit Kopf- und Längsfalzen oder nur mit Längsfalzen versehen sein

In manchen Gegenden wird die Deckung mit unverfalzten Dachziegeln, in geringem Umfang auch die Falzziegeldeckung, unter Verwendung von Kalkzementmörtel ausgeführt. Dabei unterscheidet man Innenverstrich, Querschlag und Längsfuge. Beim Innenverstrich werden die Ouerfugen, zum Teil auch die Längsfugen, nach erfolgter Ein- deckung von innen mit Mörtel verstrichen. Wenn die Ziegel im Bereich der Höhenüberdeckung in Mörtel verlegt werden, spricht man von Querschlag. Bei der Längsfuge werden die Ziegel seitlich mit Mörtel versehen.

Bei der Deckung mit Dachziegeln und Dachsteinen unterscheidet man verschiedene Deckarten. V or dem Dachdecken ist der Lattenabstand zu bestimmen und die Deckbreiten zu ermitteln.